Unser Jahresmotto
2022 / 2023
Tut mit ganzer Kraft das Gute.
Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung.
Bleibt standhaft in aller Bedrängnis.
Lasst nicht nach im Gebet.
Freut Euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Traurigen.
Seid alle miteinander auf Eintracht bedacht.
Soweit es möglich ist und auf Euch ankommt: Lebt mit allen in Frieden.
Bibel, Brief an die Gemeinde in Rom, Kapitel 12, Verse 9.12.15-16.18
in der Übersetzung: "Die Gute Nachricht"
Freut Euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Traurigen
Diakon Manfred Müller zum Jahresmotto >
Gibt es ... überhaupt noch Hoffnung für die Kirche und für die Betroffenen von Missbrauch?
Psychiater Martin Flesch*:
"Für die Betroffenen individuell gibt es immer die Chance, durch therapeutische Begleitung wieder ein gewisses Maß an Stabilität und Lebensqualität zu gewinnen, abhängig vom Grad der Traumatisierung. Ich habe aber auch Hoffnung für die Kirche als Ganzes, wenn sie sich darauf konzentriert, die eigentliche zentrale Botschaft Jesu zu leben und umzusetzen. Bei dieser Botschaft ging es nie um Strukturen von Macht, Einfluss und Klerikalismus. Es ging immer nur um Vermittlung von Selbstannahme auf der Basis von Persönlichkeitsentfaltung, um auf dieser Basis dann befähigt zu sein, Barmherzigkeit zu leben und umzusetzen. Das ist die Hoffnung für die Kirche.
*) Martin Flesch ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt forensische Psychiatrie sowie als Gutachter im Kirchenrecht tätig. Er behandelte zahlreiche von geistlichem und sexuellem Missbrauch Betroffene.
aus: Felix Neumann, Klerikaler Narzissmus ist der Grundbaustein für geistlichen Missbrauch, auf: katholisch.de, 03.11.2022