… diese Worte soll der Physiker Galileo Galilei heimlich gesagt haben. Eben hatte er noch unter dem Druck der großen kirchlichen Mächte seine Überzeugung widerrufen müssen, dass die Erde sich um die Sonne dreht. Undenkbar. Für die Kirche des Mittelalters musste die Erde der Mittelpunkt des Universums sein und bleiben. Auch, um die eigene Macht zu untermauern. "Und sie bewegt sich doch!" Natürlich hatte er Recht!
Heute möchte ich es selbst voll Erstaunen sagen: "Und sie bewegt sich doch ... die Kirche!"
In Momenten, in denen es viele vielleicht nicht für möglich gehalten hätten. Ich weiß, für viele Menschen trotzdem immer noch viel zu langsam. Aber es tut sich was in dieser Kirche.
Menschen stehen zu ihrer geschlechtlichen Orientierung. Und die Kirche will und wird ihr Arbeitsrecht ändern, damit diese Menschen voll anerkannt in unserer Kirche gut weiterarbeiten können. Gut so, wichtig, klar und deutlich.
Frauen werden mehr und mehr mit Leitungsaufgaben der Kirche betraut. Wer genau hinhört und liest, versteht, dass der Schöpfungsbericht uns eine absolut gleiche Wertschätzung für alle Menschen lehrt. Eine Weisheit, die über 2500 Jahre zurück reicht. Und die wir heute langsam wieder begreifen!
Und auch die zunehmende Zahl derer, die der Kirche den Rücken kehren, rütteln vehement an den oft eingefahrenen Strukturen alter Kirchenbräuche. Noch lieber wäre es mir, sie würden innerhalb unserer Kirche bleiben und hier mitgestalten, wachrütteln und der Kirche so ein neues, modernes Gesicht geben.
Und sie bewegt sich doch. Ja, noch mehr: "Stillstand ist der Tod", heißt es in einem Lied. Stimmt. Die Kirche hat sich immer bewegt. So wie sich die Menschen in ihren Zeiten immer wieder bewegen, ändern, leben, suchen und fragen. Und wenn Kirche es einmal nicht mehr tut, dann kann sie einpacken. Zum Glück ist es noch nicht so weit. Und solange so viele diese Kirche für die Menschen lebendig halten, habe ich Hoffnung!
Euer Diakon Manfred Müller