700 Euro war der stolze Erlös der Kräutersträuße nach dem Festgottesdienst und der Segnung an Mariä Himmelfahrt. Über jeweils einen Teil der Summe freuten sich Pastoralreferent Markus Waite, der eine Spende für den Marienchor der Stadtpfarrkirche entgegennahm, und Reiner Baden, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für den Erhalt des Kapellenkreuzwegs am Schlossberg einsetzt.
Die Kolpingfrauen der Pfarrgemeinde St. Johannes Hammelburg folgen schon länger im August einem alten Brauch: Sie binden Kräutersträuße, um sie am Fest Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, gegen Spende an die Gottesdienstteilnehmer*innen zu verteilen. Der Erlös wird jedes Jahr für soziale oder caritative Zwecke gespendet.
Der Marienaltar im linken Seitenschiff der Stadtpfarrkirche, auch liebevoll "Marienchörchen" genannt, ist wohl der der stimmungsvollste Ort im Gotteshaus. Immer wieder sind dort Menschen beim Entzünden einer Kerze und im Gebet zu sehen. Dem Betrachter eröffnet sich beim Blick auf den Altar mit der Pieta aus dem späten 15. Jahrhundert das Antlitz der schmerzhaften Mutter: Maria, Trösterin der Betrübten, die gern die Sorgen und Nöte der Besucher entgegennimmt. Die linke Tafel zeigt Gruß und Botschaft des Engels, die rechte die Anbetung des göttlichen Kindes. Mittlerweile bedarf es nun – wohl auch wegen des Rußes der vielen entzündeten Kerzen – einer Sanierung der ergrauten Wände und des Gewölbes. 1950 wurden die Fresken freigelegt, die die vier Evangelisten zeigen, versehen mit den Attributen, Engel, Löwe, Stier und Adler. Auf Spruchbändern zu lesen sind die Anfangsworte des jeweiligen Evangeliums. Die Rose bildet als Symbol Marias ("Du geheimnisvolle Rose!"), den Schlusstein.
An der Kreuzigungsgruppe am Schlossberg steht bereits ein Gerüst, und die Sanierungsarbeiten sind im vollen Gange. Nachdem die Figuren sorgfältig und äußerst schonend mittels Dampf gereinigt wurden, steht eine kurze Trocknungsphase an. In den folgenden Wochen ist Steinmetz und Bildhauer Clemens Muth an der Reihe.
Bianca Volkert