Über einen historischen Besuch durfte sich die Pfarrgemeinde Untererthal freuen, denn einen Kardinal hatte sie bisher noch nie begrüßen dürfen.
Groß war deshalb die Freude, als die Namen der diesjährigen Kardinalsanwärter bekannt wurden. War doch der mit den Pfarrgemeinden Unter- und Obererthal seit Langem freundschaftlich verbundene Erzbischof von Goa und Daman, Filipe Neri Ferrão, darunter zu finden.
Gerechnet hatte man in Unter- und Obererthal jedoch schon irgendwann damit, ist er doch schon seit einigen Jahren Vorsitzender der indischen Bischofskonferenz und als Patriarch von Ostindien wohl einer der wichtigsten katholischen Würdenträger des gesamten asiatischen Raumes.
Er nutzte die Gelegenheit, um gleich nach Abschluss der jüngsten Kardinalsversammlung in Rom den Gemeinden einen Besuch abzustatten. Zusammen mit Pfarrer Thomas Eschenbacher, Urlaubspriester Abbé Jean Marie sowie Diakon Manfred Müller zelebrierte der Kardinal ein feierliches Hochamt in der Pfarrkirche St. Martin für die beiden Gemeinden.
Die Verbundenheit mit dem Erzbischof hat eine lange Geschichte, und so blickte der Vorsitzende des Gemeindeteams Arnold Eiben in seiner Begrüßungsrede noch einmal darauf zurück, bei der er die Glückwünsche der beiden Pfarrgemeinden übermittelte. Als junger Priester hatte der heutige Kardinal zwischen 1987 und 1990 die Urlaubsvertretung des damaligen Pfarrers Friedolin Rudloff für die Pfarrei St. Martin in Untererthal mit St. Antonius in Obererthal übernommen. Nach seiner Ernennung zum Weihbischof im Jahr 1994 und zum Erzbischof 2004 nutzte er immer wieder Termine in Europa, um anschließend bei seinen Freunden in Unter- und Obererthal vorbeizuschauen. Dass dies so bleiben möge, sei ein großer Wunsch, setze allerdings voraus, dass keine weitere Beförderung mehr erfolge. Dies läge dann jedoch nicht mehr im menschlichen Ermessen, meinte Eiben scherzhaft.
Beim anschließenden Empfang im Pfarrgarten nutzte die Bevölkerung die Möglichkeit zur Begegnung mit dem beliebten Geistlichen.
Bernd Hüfner