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Lukas Weimer berichtet aus seinem Weltfreiwilligendienst 2017/18 im Würzburger Partnerbistum Óbidos

Anfang Februar hat die Arbeit im Projekt wieder angefangen. Viele neue Kinder sind dazugestoßen. Ich unterrichte alle Flöten- und Klaviergruppen. Außerdem gibt es Gitarre, Sport und Kunst. Sehr viel Arbeit wartet auf uns, aber wir sind glücklich und dankbar über das Vertrauen, das uns geschenkt wird.

„Karneval für Jesus"
In Juruti Velho wurde zum 10. Mal „Carna Christo" gefeiert: Kaneval für Jesus. Die Veranstaltung begann mit Vorträgen vom Padre und weiteren Rednern und ging weiter mit Anbetung und Messe. Später startete dann der eigentliche Karneval mit Bands und Tanz. Es nahmen viele Gemeinden und die Jugendlichen vom Dorf teil, so dass das Fest gut besucht war.

Katechesen in den Gemeinden
Seit Mitte Dezember ist Silke Arnold, Religionslehrerin aus Aschaffenburg, in Juruti Velho zu Gast. Sie hat den Katechet/innen Methoden beigebracht, Gruppenstunden kindgerecht und anschaulich zu gestalten.

Neuer Pfarrer in Juruti Velho
Nachdem Padre Bené Juruti Velho verlassen hat, wurde Mitte Februar Padre Joachim von Bischof Dom Bernado zum Pfarrer ernannt. Gleichzeitig stellte sich der neue mitarbeitende Priester Padre Ademir vor.

Fastenzeit (quaresma)
Die katholische Kirche in Brasilien legte in diesem Jahr für die 40 Tage ihr Augenmerk auf das Thema Gewalt: die Kampagne der Brüderlichkeit und der Sieg über die Gewalt. „Wir sind alle Schwestern und Brüder" (Matthäus 23,8): Dieser Satz wird in den Mittelpunkt gestellt. Während der Fastenzeit finden regelmäßige Jugendtreffen statt mit Impulsen dazu statt. Auch in der Musikschule sprachen wir mit den Kindern und Jugendlichen in sogenanntem „orientacão"-Gruppen über die „Campanha da Fraternidade".

Jugendmesse
Im März fand zum ersten Mal überhaupt eine Messe für die Jugend der Pfarrei „Sagrado Coração de Jesus" in Juruti Velho statt. Wir gründeten eine kleine Musikgruppe zur Begleitung. Ich durfte hierbei als Sänger mitwirken. Die Jugendmesse soll aber nicht nur eine „Eintagsfliege" sein, sondern wird einmal im Monat gefeiert.

Deutschland vs. Brasilien
Wir haben natürlich das Fußballspiel angeschaut, um schon mal in WM-Simmung zukommen. Ich schaute es mit den Nachbarn an. Wie die Spieler auf dem Platz haben auch die Einheimischen das Spiel sehr ernst genommen. Nur ein Sieg für Brasilien zählt. Verlieren verboten! Jedoch war die Stimmung im Wohnzimmer noch nicht WM-reif; da müssen wir bis Juni noch eine Schippe drauflegen.
Für uns war das Ergebnis natürlich unangenehm. So mussten wir am nächsten Tag das ein oder andere Mal die Sätze „Deutschland hat verloren", „Brasilien wird Weltmeister", oder auch „1:0, 1:0, 1:0" über uns ergehen lassen. Aber so haben wir 2014 ja auch über Brasilien gesprochen. Unsere Antwort war: „Die Weltmeisterschaft kommt, dann werden wir ja sehen." Den Freundschaften hat dies aber definitiv keinen Abbruch getan, und so sind alle mehr oder weniger glücklich aus diesem Spiel gegangen. Es war ja nur ein Spiel!

Ostern in der Musikschule
Am Mittwoch der Karwoche haben wir ein vorösterliches Fest gefeiert. Es wurde die Bedeutung der Elemente, Wasser und Licht (Kerze) für das Osterfest erklärt. Wir haben gemeinsam gesungen und gebetet. Am Ende durfte jede/r ein kleines Osternest mit Süßigkeiten und einem Osterei, das die Kinder und Jugendlichen in den Tagen zuvor angemalt hatten, mit nach Hause nehmen.

Karfreitag
An Karfreitag wurde die Leidensgeschichte Jesu als Theater aufgeführt. Wir Freiwillingen wurden eingeladen, Rollen als Soldaten zu übernehmen. Wir probten jede Woche mehrmals. Die Verantwortlichen haben viel Arbeit, Zeit und Herzblut investiert, um die Kulissen, Kostüme und vieles Weitere vorzubereiten und aufzubauen. Bei der Aufführung strömten zahlreiche Menschen zum Platz. Jedes Jahr ist es ein großes Ereignis.

Stadt-Geburtstag
Juruti Velho feierte nach Ostern seinen 200. Geburtstag. Mit einer Bootsreise machten wir darauf aufmerksam, dass die teilweise heute noch lebenden Vorfahren der Bevölkerung am Amazonas bis vor nicht all zu langer Zeit, weite Strecken rudernd und ohne Motor bewältigt haben: von Juruti Velho nach Juruti oder auch von Juruti nach Óbidos und noch weiter. Damals ist brauchten sie für eeine Strecke, die heute in wenigen Stunden zurückgelegt wird, mehrere Tage oder sogar Wochen.

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