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Üblicherweise gedenken wir am 9. November in einer gut besuchten Feier der Reichspogromnacht 1938. Diesmal war "wegen Corona" alles anders: Das Gedenken fand im ganz kleinen Rahmen und nicht öffentlich statt.

Menschen, die sich "öffentlich" erinnern wollten, waren aber eingeladen, am 9. November zwischen 18:00 und 20:00 auf den Seelhausplatz zu kommen, den Ort der ehemaligen Synoagoge.

Dort brachten sie Ihr Gedenken aktiv zum Ausdruck: Sie entzündeten Lichter für unsere deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger*innen. Das ermöglichten Maria Heckmann, Elfriede Böck und Markus Waite mit einer "Mahnwache": Sie begleiteten das stille Gedenken und verlasen die Namen der Hammelburger Jüdinnen und Juden. Außerdem begleitete Stefan Eideloth das Geschehen auf dem Akkordeon.

Die Erinnerung an den Tag, an dem in unserem Land jüdische Gotteshäuser brannten, und an die Ermordung jüdischer Menschen durch das national-sozialistische Unrechtsregime wurde offiziell am Vormittag des 10. Novembers fortgesetzt: Um 10:00 Uhr - der Uhrzeit, als 1938 "die Barbarei in Hammelburg begann", - trafen sich Vertreter*innen des öffentlichen Lebens, aus Stadt und Kirchen: Bürgermeister Armin Warmuth sprach mahnende Worte und legte einen Kranz an der Stele mit den Namen der ermordeten Hammelburger*innen jüdischen Glaubens nieder. Der evangelische Pfarrer Robert Augustin und der katholische Pastoralreferent Markus Waite verlasen das biblisch-jüdische "Schema Israel" (Buch Deuteronomium / 5. Buch Mose, Kapitel 6, Verse 1-9), luden zum Vaterunser ein und baten um den Segen des gemeinsamen Gottes von Juden und Christen.

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