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Neue Stelle in der neuen Heimat: Cornelia Stockmann arbeitet seit dem 1. September als Gemeindereferentin in Hammelburg und Oberthulba. Der gelernten Erzieherin liegt v.a. die Arbeit mit Familien am Herzen. Wegen Corona verschob sie ihre eigene kirchliche Hochzeit.
Pressebeitrag von Ralf Ruppert in "Main-Post" und "Saalezeitung" vom 03.09.2020.

Die Corona-Pandemie hat Cornelia Stockmann gleich mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht: Eigentlich wollte sie in diesem Jahr groß Hochzeit mit ihrem Mann Markus feiern. Standesamtlich wurden sie Ende Juni getraut, aber die kirchliche Hochzeit samt Feier haben sie auf Mai 2021 verschoben - „so Gott will“, sagt dieGemeindereferentin schmunzelnd.

Auch der berufliche Wechsel vom Raum Würzburg ins Saale und Thulba-Tal verlief ganz anders als gedacht: Von ihren bisherigen Gemeinden verabschiedete sie sich in einem Freiluft-Gottesdienst, in Hammelburg undOberthulba gibt es einen ruhigen Start mit Einzel-Begegnungen. Trotzdem bleibt die 33-Jährige optimistisch: „Die aktuelle Situation beinhaltet auch die Chance, manche Dinge neu zu entdecken.“

Ministrantin und Pfadfinderin

„Leider konnte ich mich nicht in den Gremien und einzeln verabschieden“, blickt Cornelia Stockmann zurück. Drei Jahre lang war sie mit jeweils einer halben Stelle in der Pfarreiengemeinschaft Dürrbachtal und in der Ehe- und Familienseelsorge der Region Würzburg tätig. Wegen der geplanten Hochzeit bewarb sie sich für das Saaletal.

Als Cornelia Schäfer wurde die Gemeindereferentin 1986 in Ochsenfurt geboren. Nach der Schule machte sie zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin. „Ehrenamtlich war ich schon immer aktiv in der Kirche“, berichtet sie über den Entschluss, noch eine zweite Ausbildung anzuschließen. Ihre Laufbahn sei typisch für viele Hauptamtliche in der katholischen Kirche: Über die Ministrantenarbeit und die Erfahrungen als Pfadfinderin kam sie im Jahr 2008 zum Studium der Religionspädagogik und kirchlichen Bildungsarbeit in Eichstätt: „Letztendlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.“

Die Region kennt Cornelia Stockmann schon lange: „Wir waren früher öfter Kanu-Fahren auf der Saale“, nennt sie als Beispiel. Während des Studiums sammelte sie zudem Praxiserfahrung in der Pfarreiengemeinschaft „Franziska Streitel“ in Mellrichstadt. Nach demStudium ging es drei Jahre als Gemeindeassistentin in die Pfarreiengemeinschaft Hösbach.

Als die zwei halben Stellen in Hammelburg und Oberthulba ausgeschrieben wurden, musste sie nicht lange überlegen: „Das ist örtlich natürlich ideal für mich“, weist sie auf ihren neuen privaten Lebensmittelpunkt hin: Aktuell wohnt sie mit ihrem Mann (36) noch in Langendorf, aber das neue Zuhause in Elfershausen wartet bereits. In der Ortsmitte saniert das Ehepaar ein altes Anwesen, in das sie möglichst bald einziehen wollen.

„Erst einmal ankommen“

Von Elfershausen aus hat sie es in beide Einsatzorte nicht weit - und organisatorisch seien die Pfarreiengemeinschaften auch ganz nah, schließlich sollen sie zusammen mit Diebach und Elfershausen in einem pastoralen Raum vereint werden. In beiden Pfarreiengemeinschaften wolle sie jetzt „erst einmal ankommen“.

Am ersten Arbeitstag stellte sie sich vor Ort vor, u.a. besuchte sie die Hammelburger Grundschule, in der sie ab kommender Woche drei Stunden in der Woche unterrichtet. Diese Kombination mit der Arbeit in der Pfarrgemeinde findet sie wichtig, weil ihr die Familien sehr am Herzen liegen: „Die Jugendarbeit wird immer schwieriger, deshalb setze ich gerne schon früher an.“

Arbeit mit digitalen Medien

Im Blick habe sie auch die zahlreichen Kindertagesstätten in katholischer Trägerschaft in den beiden Pfarreiengemeinschaften. „Die Ausbildung prägt mich natürlich“, verweist sie auf ihre Arbeit als Erzieherin. Sie wolle mit religionspädagogischen Angeboten in die Kindergärten: „Ich gehe dorthin, wo die Familien sind, und warte nicht, dass die Familien zu mir kommen.“ Vorgenommen hat sie sich zum Beispiel eine Reihe unter dem Motto „Wir lernen Jesus kennen“. Dabei sollten die Kindermit allen Sinnen religiöse Themen erleben: Vom Vorlesen über das Spiel mit Bildkarten bis zum Entzünden des Weihrauchs bei einem Besuch der örtlichen Sternsinger.

Wie dieses Angebot stehen aber auch alle anderen unter dem Vorbehalt, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Für die fortschrittlichen Christen will die Gemeindereferentin auf alle Fälle die digitalen Medien verstärkt nutzen, aber: „Leider können wir viele unserer treuen Christen damit schwer erreichen.“ Aus ihrer bisherigen Arbeit weiß sie, dass gerade die älteren Menschen oft Angst hätten Gottesdienste zu besuchen, weil sie zur Risikogruppe gehören. „Gerade ihnen fehlt es ganz besonders“, berichtet Stockmann und hofft, dass die Beschränkungen bald aufgehoben werden - auch wegen der geplanten eigenen kirchlichen Hochzeit imMai.

Ralf Ruppert, Main-Post und Saalezeitung, 03.09.2020

 

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